Der diesjährige Patienten- Tag in Linz, gemeinsam veranstaltet von der Ärzte- Vereinigung „ÖASA", der Firma „Roche Diagnostics" und der „INR- Austria" fand wieder im Seminar- Zentrum des „Krankenhaus der barmherzigen Brüder" statt, das für derartige Veranstaltungen die besten Voraussetzungen bietet. Und wieder nutzten fast 200 Patienten die Gelegenheit, sich über Antikoagulation im Allgemeinen und Patienten- Selbstmanagement im Besonderen informieren zu lassen.
Den Anfang machte die Vorsitzende der „INR- Austria", Ulrike Walchshofer, die die Selbsthilfegruppe antikoagulierter Patienten vorstellte und eindringlich deutlich machte, daß das Patienten- Selbstmanagement (PSM) zurzeit das Optimum der Behandlung darstellt. Je mehr Betroffene sich organisieren, desto leichter wird es sein, Forderungen wie z.B. einheitliche Kostenübernahme durch die verschiedenen Krankenkassen durchzusetzen. Im Anschluß daran sprach der Linzer Labormediziner Dr. Benjamin Dieplinger über die Vorteile des PSM gegenüber der konventionellen Therapie (monatliche Messung und Dosisbestimmung beim niedergelassenen Mediziner).
Er kam auch auf die „neuen" Gerinnungshemmer zu sprechen, die mittlerweile als „DOAC" („Direkte orale Antikoagulantien") bezeichnet werden. Sie haben in bestimmten Fällen durchaus Vorteile, weil z.B. kein „Monitoring", also keine ständige Überwachung des INR, notwendig ist. Negativ zu bewerten sind auch heute noch das Nichtvorhandensein eines Antidots (Gegenmittel) wie z.B. Vitamin K bei Phenprocomon („Marcoumar"©) oder auch der vergleichsweise hohe Preis der Tagesdosen. Immer noch gilt: Ein gut eingestellter Marcoumar©- Patient, der mit seiner Therapie gute INR- Werte aufweist und auch ansonsten keine Probleme mit seiner Therapie hat, sollte nicht auf DOAC umgestellt werden. In der anschließenden Fragestunde nutzten zahlreiche Besucher die Gelegenheit, sich ihre Fragen zu den verschiedensten Fragen rund um die Antikoagulation beantworten zu lassen.